Bericht von Tischtennissportler Sebastian Schölzel
Der wichtigste Wettbewerb für gehörlose Sportler sind die Deaflympics. Bei den diesjährigen Deaflympics vom 18. – 30. Juli 2017 in Samsun/Türkei konnte das Deutsche Tischtennisteam wie auch schon vier Jahre zuvor keine Medaille gewinnen. Nur die deutsche Herrenmannschaft erreichte das Viertelfinale und kratzten somit an einer Medaille.
Ob mit oder ohne Gehör - der Medaillenspiegel im Tischtennis hat in beiden Bereichen eine ähnliche Tendenz. Denn auch bei den Deaflympics, den Olympischen Spielen für gehörlose Sportler, steht China mit sieben Goldmedaillen aus sieben Wettbewerben konkurrenzlos ganz oben in der Liste.
Die deutsche Flagge sucht man im Medaillenspiegel dagegen vergeblich. Das fünfköpfige DGS-Team Mark Mechau, Sebastian Schölzel, Matthias Knöll, Annalena Moll und Charis Wernhardt schafften wieder nicht den Sprung aufs Treppchen wie schon vier Jahre zuvor in keiner Konkurrenz.
Nachdem es A. Moll und S. Schölzel als Gruppenzweiter ins KO32- System geschafft hatten, kam für Sebastian die ärgerliche Niederlage gegen den Inder Ullas Naik. Nachdem er bereits mit 3:0 geführt hatte, gab er doch das Spiel aus der Hand und verlor. Hätte er dieses Spiel gewonnen, Hätte er dieses Spiel gewonnen, wäre ein Weiterkommen möglich gewesen.
A. Moll unterlag der Europameisterin aus der Ukraine mit starken 1:4 und schied ebenfalls wie Sebastian aus. Das beste deutsche Mixedpaar Moll/Schölzel scheiterte bereits in der ersten Runde. Und auch im Doppel gelangten sie diesmal nicht in Medaillennähe.
Im Herrendoppel war Mechau/Schölzel war in der Runde der besten 32 Schluss. Im Damendoppel kämpften sich Moll/Wernhardt bis ins Achtelfinale, wo sie allerdings gegen die späteren Silbermedaillengewinnerinnen aus China chancenlos waren.
Im Teamwettbewerb der Herren hatte das DGS-Team hingegen noch einmal an der Medaille schnuppern dürfen. Nachdem sie in der Gruppenphase Österreich und Thailand geschlagen hatten, endete die Reise für Mechau, Schölzel und Knöll erst im Viertelfinale mit 0:3 gegen Taiwan. Für die folgenden Platzierungsspiele konnte die Motivation nicht mehr aufrecht gehalten werden, so dass am Ende nur der siebte Platz heraussprang. Unser Bundestrainer Rainer Jungbluth verabschiedete sich nach 10 Jahren in der Nationalmannschaft.
In vier Jahren wird das Team von dem neuen Bundestrainer Falk aus Dortmund einen neuen Anlauf wagen, um irgendwann an die Erfolge der früheren Generationen anschließen zu können.
Autor: S. Schölzel